Offshore Datenleck - Politiker in Bedrängnis
Es war mehr als ein Paukenschlag. In den Abendnachrichten am Sonntag den 03.04.2016 wurde ein Datenleak einer für Offshore-Gesellschaften spezialisierten Kanzlei in Panama bekannt. Mehr als ein Jahr hatten Journalisten Daten einer Zuspielung zu mehr als 214.000 Offshore Firmen auf Panama ausgewertet. Das Ergebnis erbrachte eine Namensliste die kaum prominenter und für die Personen selbst gefährlicher sein könnte.
Das Netz selbst überschlägt sich wieder einmal. Unter #panamapapers machen Menschen ihrem Ärger Luft und wettern über korrupte Politiker, steuerhinterziehende Unternehmer, geldwaschende Kriminelle und nicht die Hals voll bekommende Promis und Sportler.
Selbst Edward Snowden der König der Datenoffenlegung meldete sich prompt via Twitter @snowden und gibtr die Dimensionen des vielleicht größten Datenlecks in 140 Zeichen.
"That time when your journalism was so hot it melted the servers."
Pressestimmen und Beiträge
Die F.A.Z. bringt es auf Facebook in Punkto Politiker auf den Punkt. Jedes Land hat seine eigenen Reaktionen. So wittert Russland wieder eine neue Propagandamasche des Westens, die Isländer fordern den Rücktritt des Ministerpräsidenten und Frankreich will Ermittlungen einleiten.
Eine Open Password Presseschau mit lesenswerten Beiträgen der nationalen und internationalen Presse.
Panama Papers - die Recherche
Süddeutsche Zeitung
Wie die Politik auf das Datenleck reagiert
F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung - 04.April 2016
8 Antworten zu den "Panama Papers"
Neue Zürcher Zeitung - 04.April 2016
Diese Banken sind in die Panama-Affäre verwickelt
Handelsblatt - 04.April 2016
Datenleak: Diese Mächtigen tauchen in den Panama Papers auf
SPIEGEL ONLINE - 04.April 2016
Putin associates had $2 billion in offshore accounts, report says
Washington Post 03.April 2016
What are the Panama Papers? A guide to the biggest data leak in history
the guardian - 03.April 2016
Ebenfalls interessant, wie die Journalisten die großen Datenmengen auswerten konnten. Hierzu meldet Heise: "Um die große Menge an Daten effizient nutzen zu können, setzte die Süddeutsche Zeitung das Programm Nuix ein.... Die rund 11 Millionen Dokumente wurden so weit wie möglich mittels Optical Character Recognition (OCR) erfasst. Auch das ICIJ beteiligte sich an dieser Arbeit. Nach der Erfassung der Daten konnten die Journalisten einen Großteil der Dokumente über eine einfache Suchmaske durchforsten."
Quelle: PanamaPapers: 2,6 Terabyte gehackte Daten über Briefkastenfirmen und internationale Finanzströme - Heise News 04.April 2016